Audi Sport quattro Gruppe B

Audi Sport quattro Gruppe B

Dieses Fahrzeug ist eines von nur 22 von Audi Sport aufgebauten Wettbewerbsfahrzeugen der Gruppe B und das zweite in einem Weltmeisterschaftslauf eingesetzte Fahrzeug eines Audi Sport Quattro, der zum 1. Mai 1984 mit der Nr. B 264 homologiert wurde.

Es trägt die „Matter“ Nummer „RS 05“, hat die Fahrgestellnummer 85ZEA905105 und wurde am 10. April 1984 mit dem Kennzeichen IN-NL 2 zugelassen. Michèle Mouton und Fabrizia Pons fuhren damit unter der Bewerbung von Audi Sport und Startnummer 4 die Rallye Acropolis vom 28. bis 31. Mai 1984. Die Rallye führte über 2.266 km mit 47 Sonderprüfungen über 799 km. Leider fiel das Damenteam nach WP 14 mit Ölverlust und folgendem Motorschaden aus, nachdem es schon 2 Sonderprüfungsbestzeiten und in WP 2 die allererste eines Sport Quattro in der WM erreicht hatte.
Nächster Einsatz für das Fahrzeug war das Training von Hannu Mikkola und Arne Hertz für die 1000-Seen-Rallye in Finnland vom 26. bis 28. August 1984. Im Wettbewerb eingesetzt wurde es wiederum mit Michèle Mouton und Fabrizia Pons unter der Bewerbung von Audi Sport und Startnummer 7. Die Rallye führte dann über 1.420 km mit 50 Wertungsprüfungen über 457 km. Auch hier hatte das Team kein Glück. Nach einem Überschlag in der 21. WP musste das Fahrzeug abgestellt werden.

Nach erfolgter Reparatur einschließlich eines neuen Überrollkäfigs mit der Matter Nr. 10.1984 wurde das Fahrzeug von Stig Blomqvist / Bjorn Cederberg zum Training für die Rallye San Remo vom 30.9. bis 5.10.1984 gefahren.

Im November 1984 überstellte Audi Sport den Sport Quattro an Porsche Weissach für PDK-Dauerläufe, Versuchsfahrten und Festigkeitsversuche bis ins Jahr 1987.
Danach wurde das Fahrzeug von Dahlbäck Racing in Schweden gekauft, wo es aber nur als Ausstellungsfahrzeug diente.
Der jetzige Besitzer hat das Fahrzeug im Januar 2009 gekauft. Nach einem kompletten Neuaufbau über mehrere Jahre ist das Fahrzeug jetzt wieder voll einsatzbereit und wird gelegentlich bei Veranstaltungen in Europa eingesetzt.

Erster Einsatz nach der Restauration und dritte Rallye für das Fahrzeug war die Lavanttal-Rallye 2016 in Kärnten mit Harald Demuth am Steuer.

Technische Daten:

Motor: 5-Zylinder, 20V-Aluminium Reihenmotor
Turbolader: KKK K27
Hubraum: 2.110 cm³ (x Turbofaktor 1,4 = 2.954 cm³)
Leistung: 470 PS (346 kW) bei 7.500 U/min.
Bohrung / Hub: 79,5 x 85,0 mm
Drehmoment: 469 Nm bei 5.500 U/min.
Einspritzung: Bosch Motorsport Motronic 1.2
Kraftübertragung: Permanenter Allradantrieb
Kupplung: 2-Scheiben-Trockenkupplung
Getriebe: vollsynchronisiertes 5-Gang-Getriebe
Differential vorne: Sperrdifferential mit Viscosekupplung Sperre 75%
Mittendifferential: Torsen Sperrdifferential, Kraftverteilung 50:50, Sperre 100%
Differential hinten: Lamellensperrdifferential Sperre 75%
Fahrwerk: Boge McPherson Aluminium
Reifen: Michelin 26/64-16
Felgen: Compomotive 9J x 16
Fahrzeuggewicht: 1.075 kg leer (Mindestgewicht lt. Homologation 960 kg)
Maße: Länge 4160 mm, Breite 1790 mm, Höhe 1344 mm